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Wie man sein Tagebuch nicht überkompliziert schreibt

·632 Wörter·3 min·
Produktivität Journaling Selbstreflektion
Brayd
Autor
Brayd
Vegan, Buddhist und Informatiker
Inhaltsverzeichnis

Jeder kennt sie - Tagebuchapps wie Day One, Journey und andere. Auch Apple hat nun auf der WWDC 2023 eine eigene App fürs Journaling bzw. für das schreiben eines Tagebuchs angekündigt, welche ihren Weg wohl mit iOS 17 auf die Geräte finden wird.

Diese Apps sind auch oft sehr gut und haben definitiv ihren Platz. Ich bin mir sicher, dass sehr viele Leute erst durch solche Apps dazu kommen ein Journal zu führen - mich eingeschlossen. Allerdings haben solche Apps auch einen Nachteil.

Don’t overcomplicate it
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Ich hatte bei all den Apps immer das Problem, dass ich nie die perfekte App gefunden habe. Mich hat immer irgendwas gestört. Sei es das Design oder die Art der Menüführung. Der Export oder die monatlichen Kosten. Nie war es perfekt. So habe ich 4 Jahre damit verbracht von der einen App auf die andere zu wechseln, meine ganzen Einräge zu re-importieren, sowie die App auszutesten. Nur um am Ende festzustellen, dass die neue App auch wieder Dinge an sich hat, die ich nicht mag.

Was ist also mein Weg?
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Mein Weg muss natürlich nicht der richtige Weg für andere sein. Allerdings habe ich gemerkt, dass ich so viel Zeit damit verschwendet habe die perfekte App zu finden und dadurch oft unmotiviert war und einfach keine Einträge geschrieben habe. Daraufhin kam mir der Gedanke “Was ist, wenn ich das ganze mal altmodisch mache?”. Gesagt getan: Ich bestellte mir ein Pocket-Size Notizbuch und ein A5 Notizbuch. Am Anfang hatte ich immer das Pocket-Size Notizbuch dabei (in meiner Tasche) und habe im Alltag alle meine Notizen darauf gemacht. Am Ende des Tages habe ich daraus dann zusammengefasste Einträge in mein eigentliches Journal gemacht, welches das A5 Notizbuch darstellt.
Ich habe direkt gemerkt, dass meine Konzentration beim handschriftlichen schreiben deutlich besser ist. Ich habe viel mehr über die Dinge, die ich schreibe reflektiert und dadurch teilweise Probleme schon nur durch das bloße aufschreiben gelöst. Es war wunderbar und 1000x besser im Vergleich zum digitalen journaling.

Eine Sache war da aber noch, die mich gestört hat: Die abendliche Zusammenfassung. Ich hatte am Ende des Tages einfach nicht die Motivation mich hinzusetzen und Dinge aufzuschreiben, die ich vorher schon aufgeschrieben habe (in Form meiner Notizen).
Aber auch hier fiel mit die Entscheidung leicht. Das kleine Tagebuch über den Haufen geworfen und fertig. Ich nutze nun also mein A5 Notizbuch als Journal, das ich fast immer im Rucksack dabei habe, wenn ich z.B. arbeiten bin oder ähnliches. So kann ich jederzeit meine Gedanken aufschreiben. Manchmal auch nur Abends, manchmal zwischendrin. Es ist sehr flexibel.

Ich ging also von super modernem Journaling über zu altmodischem Jornaling, indem ich von modernen Apps zu einem klassischen Notizbuch gewechselt bin. - Und es war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können.

Backup? Wie?
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Digitale Journale haben natürlich den Vorteil, dass sie nicht so schnell mal in Wasser fallen können, durch ein Feuer kaputt gehen können, von Käfern im Laufe der Jahre angeknabbert werden können usw. Bei einem Journal aus Papier sieht das ganze anders aus. Wir haben jedoch 2023 und können uns daher die Technik zu nutzen machen ohne “zu viel” davon zu nutzen, was mich selbst wiederum ablenken würde. Ich gehe daher nun hin und scanne meine Einträge jeden Monat ein. So habe ich für jeden Monat eine PDF. Verliere ich mein Journal nach einer Weile, bevor ich es beendet habe, habe ich es in Zwischenschritten gesichert und verliere nicht viel.
Die physischen Notizbücher archiviere ich dann in einer Schutzfolie für Bücher und lege sie in eine feuerfeste Kiste. Das sollte hoffentlich dafür sorgen, dass die Originale nicht direkt kaputt gehen durch den Lauf der Zeit. Und trotzdem, würden sie kaputt gehen, hätte ich ein digitales Backup aller Einträge, die ich geschrieben habe und somit eine Sicherung meiner Erinnerungen und Erlebnisse.

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