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Obsidian vs Logseq vs Obsidian - Welches Tool für ein Second Brain?

·1157 Wörter·6 min·
Informatik Produktivität Obsidian
Brayd
Autor
Brayd
Vegan, Buddhist und Informatiker
Inhaltsverzeichnis

Es gibt verschiedene Softwares, die einem das Anlegen eines “Seoncd Brains” oder einer Knowledgebase um einiges vereinfachen. Man muss nicht wie früher alle seine Notizen auf einen Zettel schreiben sondern man kann heutzutage ohne Probleme alles in eine Software schreiben, kategorisieren, durchsuchen und vieles mehr!
Ich selbst habe lange Zeit nach der perfekten Lösung für eine solche “Note Taking Software” gesucht und endlich das - für mich - perfekte Tool gefunden. In diesem Artikel mächte ich euch näher bringen was das für mich beste Tool ist und warum ich es nicht mehr missen möchte.

Logseq
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Meiner Meinung nach ist Logseq eine extreeeem gute Software! Die offizielle Webseite findet ihr hier. Es wurde extra dafür entwickelt sein eigenes Wissen zu bewahren und sich selbst eine Knowledgebase aufzubauen. Die Software ist Open Source, was ein riesiger Pluspunkt ist. Sie ist jedoch auch noch sehr neu und dadurch an manchen Stellen noch nicht perfekt ausgereift.
Die Software nutzt im Hintergrund Markdown. Die Dateien können daher mit jeglicher anderen Software ebenfalls geöffnet werden. Darüber hinaus werden die Dateien lokal gespeichert. Man besitzt seine Daten daher auch selbst und hat sie nicht auf irgendeinem Server liegen.
Es gibt aktuell (Stand heute) noch keinen offiziellen Sync der Dateien für Logseq, allerdings kann man das Projekt freiwillig mit 15$ monatlich unterstützen und erhält dadurch auch Zugriff zur Closed-Beta von Logseq-Sync.

Wie funktioniert Logseq?
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Logseq arbeitet mit “Indentations” also Einrückungen und Blöcken. Jeder Block, den man schreibt ist also eingerückt und man kann alles mögliche zusammenklappen, filtern, mit Queries suchen und vieles mehr. Das ganze ist am Anfang etwas ungewohnt aber in sich sehr mächtig. Die iOS-App ist leider noch etwas merkwürdig in der Bedienung beim schreiben.

Wenn man etwas in Logseq schreibt, sieht das so aus:

Logseq Screenshot

Für mich persönlich ist diese Software eigentlich mein absoluter Favorit, aber leider musste ich mich dagegen entscheiden, da die Performance unter Linux (in meinem Setup) leider etwas schlechter war. Die Software ist jedoch noch sehr neu und ich bin davon überzeugt, dass sie noch deutlich besser wird. Insbesondere, weil sie Open Source ist. Ich würde mir außerdem wünschen, dass Logseq einen Account im Fediverse, beispielsweise auf Mastodon hätte. Aber das hat nicht ganz so direkt etwas mit der Software zu tun und ist vielmehr ein kleiner “Seitenhieb” meinerseits.
Auch wenn ich Logseq aktuell (noch) nicht als meine Knowledgebase nutze, ist sie mein eigener Favorit und ich unterstütze daher das Projekt weiterhin jeden Monat mit 15$.

Notion
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Notion wird von sehr vielen Personen als Second Brain genutzt. Die Software basiert auf Seiten und Datenbanken. Datenbanken können verschiedene Werte haben und Seiten können in Datenbanken liegen, miteinander verlinkt werden uvm.
Vom Funktionsumfang ist die Software wirklich gut und ich persönlich habe noch keine brauchbare Alternative gefunden.

Aussehen tut Notion in etwa so, wenn man kein bestimmtes Layout oder Dashboard anlegt:

Notion Screenshot

Notion ist aber auch hier in der Hinsicht sehr anpassungsfähig und bietet einen guten Funktionsumfang, um sich eigene Dashboards zu erstellen.

Es gibt jedoch einige Punkte, die für mich selbst dagegensprechen Notion zu nutzen
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  • Notizen sind in der Cloud und dadurch zwar von überall erreichbar aber nur, wenn mfalsean Internet hat
  • Dateien sind nicht Ende-zu-Ende-Verschlüsselt in der Cloud. Notion hält die Keys zum entschlüsseln und kann diese auch einsetzen, um auf Userdaten zuzugreifen. -> Man kann dem Suppport durch eine Einstellung erlauben auf die Daten temporär zuzugreifen, was bedeutet, dass hier quasi eine “Backdoor” (die nicht wirklich versteckt und transparent ist) eingebaut ist. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass diese irgendwann auch missbraucht werden könnte, damit eine Dritte Partei an die Userdaten kommt. Entsprechend sollte man hier auf keinen Fall persönliche oder sensible Daten abspeichern. Da ich selbst jedoch teilweise vertrauliche Notizen habe, ist das ein K.O.-Kriterium für mich. Ich möchte nicht erst abwiegen können, ob ich eine Notiz dort speichern kann oder doch wieder auf eine andere Software zurückgreifen muss…
  • Notion nutzt kein einheitliches Dateiformat wie es beispielsweise Logseq tut. Man kann zwar jederzeit alle seine Daten sichern, allerdings bekommt man seine Notizen dann beispielsweise als HTML oder als PDF. Das reicht vollkommen aus, um jederzeit seine vergangenen Notizen lesen zu können aber es ist natürlich nicht so flexibel wie Markdown, was einfacher Text ist und von jedem Computer in absehbarer Zukunft ohne jegliche Probleme gelesen werden kann.

Obsidian
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Nun kommen wir zu meinem aktuellen Favoriten: Obsidian.

Ein Screenshot von Obsidian

Obsidian ist extrem schnell, extrem flexibel, extrem anpassungsfähig und kann sehr krass mit Community Plugins ausgebaut werden.

  • Datenbanken wie in Notion? -> Kein Problem es gibt ein Plugin
  • Outlines wie in Logseq -> Kein Problem es gibt ein Plugin
  • Templates automatisch anhand des Ordners, in dem man eine Notiz erstellt? -> Kein Problem es gibt ein Plugin

Ich glaube es gibt so ziemlich für alles ein Plugin bei Obsidian aber auch ohne Plugins ist Obsidian extrem flexibel. Für mich persönlich sind Obsidian und Logseq eigentlich gleich auf. Obsidian ist deutlich schneller als Logseq (zumindest bei mir), weshalb ich Obsidian nutze. Allerdings ist Obsidian anders als Logseq nicht Open Source, was ich persönlich schade finde. Obsidian geht jedoch auch hier so langsam in die richtige Richtung. Vor kurzem wurden beispielsweise Canvas eingeführt und das Format hiervon wurde von Obsidian Open Source gemacht, damit andere Apps und Programme das gleiche Format nutzen können. Ansonsten nutzt Obsidian für normale Notizen genauso wie Logseq Markdown und die Dateien sind lokal gespeichert. Obsidian bietet für relativ wenig Geld Obsidian Sync an, was jedoch nur bedingt geeignet ist, wenn man wirklich ein sehr großen “Vault” hat, da man beispielsweise viele Screenshots hat, etc. -> Der Sync von Obsidian funktioniert nur bis 10 GB. Ansonsten kann man jedoch auf seinen eigenen Sync-Dienst zurückgreifen. Beispielsweise Nextcloud, Synology Drive oder ähnliches. Damit geht dann natürlich auch mehr als 10 GB…Außer man hat ein iPhone, da Apple mit iOS hier restriktionen setzt und Obsidian beispielsweise nicht auf den Ordner von Nextcloud zugreifen kann in der Form, wie es es müsste. Das gleiche trifft unter iOS übrigens auch auf Logseq zu. Wer also sehr große Vaults hat sollte diese entweder nicht mit dem Handy syncen oder sich ein Android besorgen.

Fazit
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Notion ist für mich persönlich komplett raus, solange hier keine E2EE umgesetzt wird und ein zukunftsicheres Exportformat angeboten wird.

Logseq und Obsidian sind für mich die klaren Gewinner. Es gibt noch etliche andere Note Taking Softwares, wie beispielsweise Evernote, Standard Notes (E2EE und Open Source) und co, allerdings finde ich nicht, dass diese sich anbieten um eine Knowledgebase aufzubauen, bei der die Notizen übersichtlich miteinander verknüpft sind und man direkt sehen kann, welche “Connections” die verschiedenen Themen miteinander haben ohne, dass es direkt offensichtlich ist.

Aktuell nutze ich Obsidian aufgrund der Performance und unterstütze die Entwicklung von Logseq mit. Sobald Logseq auch hier mit Obsidian mithalten kann, werde ich wahrscheinlich zu Logseq wechseln, da ich es befürworte, dass es Open Source ist.

Falls dir der Artikel gefallen hat, würde ich mich freuen, wenn du ihn mit interessierten teilst oder mich auf Liberapay unterstützt. Vielen Dank! 🙏

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